Was ist Akupunktur?

Die Ursprünge der Akupunktur reichen etwa 12’000 Jahre zurück, als man Schmerzpunkte mit Steinnadeln oder Bambussplitter zu lindern begann. Seit ca. 2’000 Jahren wird in China die Traditionell Chinesische Medizin (TCM) praktiziert, wobei die Akupunktur ein Teilbereich der TCM ist.
Die vier Säulen der TCM sind:

  • Akupunktur
  • Phytotherapie
  • Diäthetik
  • Qi Gong

Gesundheit im Sinne der TCM liegt vor, wenn Yin und Yang im Gleichgewicht sind und das Qi frei und ungehindert durch alle Körperbereiche fliessen kann. Energieblockaden verursachen Störungen im Organismus, die sich als Krankheit manifestieren können, wenn sie nicht behoben werden. Mittels Akupunktur können diese Blockaden durch Behandlung entsprechender Punkte behoben werden. Sinnvollerweise wird sie, wie in China, auch zur Prophylaxe eingesetzt; so kann unter Umständen die Entstehung von Krankheiten verhindert werden.

Für die Akupunktur  bei Tieren kann je nach Situation mit Nadeln, Laserakupunktur, mittels Moxibustion oder Akupressur gearbeitet werden.

Wann kann Akupunktur bei Tieren angewendet werden?

Es gibt eine Reihe von physischen sowie psychischen Erkrankungen und Stoffwechselstörungen, bei denen Akupunktur bei Tieren unterstützend eingesetzt werden kann:

  • Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates bei Tieren: Lahmheit, Muskelatrophien, Arthrose, Arthritis, Schmerzen im Hüft-, Becken und Wirbelsäulenbereich, Erkrankungen der Sehnen
  • Hauterkrankungen: Schuppen, Ekzeme, Juckreiz
  • Allergische Erkrankungen
  • Stärkung des Immunsystems
  • Gastrointestinale Erkrankungen: Obstipation (Verstopfung), Diarrhö (Durchfall),
    Paralytischer Ileus (Darmverschluss), Gastritis, Akute und chronische Colitis (Dickdarmentzündung)
  • Störungen des zentralen Nervensystems: Ataxie, Epilepsie
  • Herz-Kreislauf Erkrankungen
  • Gynäkologische Störungen: Zyklus-, Fertilitäts- und Laktationsstörungen
  • Stoffwechselerkrankungen bei Tieren
  • Narbenbehandlungen und Wundheilungsstörungen nach Operationen, vor allem Kastrationsnarben
  • Erkrankungen des Respirationstraktes: Allg. Erkältungskrankheiten, Bronchitis, Bronchialasthma
  • Schmerztherapie
  • Harnwegserkrankungen: Reizblase, Harninkontinenz
  • Psychische und Psychosomatische Störungen: Apathie, Unruhe, Leistungsmangel
  • Vitalitätsunterstützung bei alten Tieren
  • Leistungssteigerung bei Sport
  • Prävention: Noch bevor eine Krankheit entsteht, können minimale Energieblockaden beseitigt werden

Diese Liste ist nicht abschliessend. Falls Du dir unsicher bist, ob Akupunktur bzw. Akupressur die geeignete Behandlungsmethode für dein Tier ist, kontaktiere mich und wir schauen gemeinsam, wie wir dein Tier unterstützen können.

Moxibustion Therapie bei Tieren

Auch die Moxa oder Moxibustion ist eine Therapiemethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM); dabei werden die Akupunkturpunkte durch das Abbrennen von getrockneten Blättern der Artemsia vulgaris (Beifuss) erwärmt. Die blockierte Lebensenergie kann durch die Hitze, die beim Abbrennen von Moxakraut entsteht, wieder in Fluss gebracht werden. Durch die Moxibustion wird Kälte vertrieben und Feuchtigkeit aus den Meridianen gelöst. Aus westlicher Perspektive kann eine Wärmebehandlung dazu beitragen, die Durchblutung des Gewebes zu verbessern, die Organfunktion anzuregen und die Immunabwehr zu stärken.

Wie können Du dich und dein Tier auf eine Behandlung vorbereiten?

  • Die Behandlung findet idealerweise bei Dir zu Hause bzw. im Stall statt. Die Umgebung sollte ruhig sein und das Tier sollte sich wohlfühlen und sollte sich idealerweise versäubert haben.
  • Achte bitte darauf, dass am Behandlungstag alles so verläuft wie immer, z.B. das Pferd wie gewohnt auf die Weide lassen und nicht in der Box, mit dem Hund wie gewohnt spazieren gehen und nicht länger oder kürzer, das Futter zu gewohnten Zeiten verbreichen, usw.
  • Es ist wichtig, dass Du dein Tier ganz genau beobachtest. Für die Diagnose nach der TCM sind Faktoren wie z.B. der Zeitpunkt des Auftretens der Beschwerden, die Temperaturvorlieben, Fress- und Schlafverhalten, der Urin sowie der Kot wichtige Informationen.
  • Nach der Behandlung benötigt dein Tier viel Ruhe. Plane deshalb keine anstrengenden Spaziergänge oder Ausritte.

Falls Du Fragen zur Akupunkturbehandlung bei Tieren hast oder eine Terminvereinbarung wünschst, kannst du mich gerne kontaktieren.

Eine Akupunkturbehandlung ersetzt keine Diagnose sowie Untersuchung vom Tierarzt. In Notfällen ist immer ein Tierarzt herbeizuziehen. Dabei lässt sich Akupunktur sehr gut mit anderen Therapien kombinieren: So können sich z.B. Akupunktur und Schulmedizin sehr wohl ergänzen. Wie weiter oben beschrieben macht es Sinn, die Akupunkturtherapie bei Tieren mit den anderen Säulen der TCM zu verbinden – zum Bespiel mit Phytotherapie, Bewegungslernen und mit einer artgerechten Ernährung.

Gerade bei chronisch kranken oder austherapierten Tieren kann die Akupunkturbehandlung sehr viel bewirken.